KI nicht zu nutzen, ist keine Option

Deggendorfs Unternehmer tauschen sich im Gremium aus – Schwerpunkt auf KI

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© IHK Niederbayern Die Unternehmer im IHK-Gremium Deggendorf mit ihrem Vorsitzenden Toni Fink (7. von rechts), Gastgeber Knut Bartsch (Geschäftsführer Kermi GmbH, 2. von rechts) sowie den Vertretern der IHK Niederbayern.

Künstliche Intelligenz (KI) und deren Potenziale gerade für kleine und mittlere Unternehmen waren die Schwerpunkte in der Sitzung des IHK-Gremiums Deggendorf, zu der die Unternehmensvertreter am vergangenen Dienstag bei Kermi in Plattling zusammengekommen sind. IHK-Bereichsleiter Karl Heinz Friedrich ging hier sehr praktisch an das Thema heran, mit konkreten Beispielen, wie sie auch im Unternehmensalltag vorkommen können, etwa die Entwicklung neuer Ansätze im Geschäftsmodell oder die Marktbewertung und Analyse von Geschäftsdaten. Mit einer Live-Präsentation belegte der IHK-Experte dabei: Solche Aufgaben, für die Geschäftsführung und Mitarbeiter sonst Tage und Stunden benötigen, erledigt die KI innerhalb weniger Minuten und liefert dabei strukturierte, hochwertige Ergebnisse, mit denen sich weiterarbeiten lässt – denn, so Friedrich: „Der Mensch muss in Koexistenz mit der KI arbeiten.“

Allen Unternehmern war nach dieser Vorstellung klar: Künstliche Intelligenz nicht zu nutzen, ist für die Betriebe keine Option. Deswegen müssen jetzt die eigenen Mitarbeiter fit gemacht werden für den Umgang mit KI, betonte Friedrich – schließlich sei das auch eine EU-Vorgabe. „Das ist kein IT-Thema, sondern ein Thema der Führung, der Organisation und der Unternehmenskultur“, verdeutlichte Friedrich. Der Gremiumsvorsitzende, IHK-Vizepräsident Toni Fink, zeigte sich überzeugt: „Für uns in den Unternehmen wird KI eine unverzichtbare Hilfe und Unterstützung sein.“ Sein Fazit zum Schwerpunktthema KI in der Gremiumssitzung: „Jede Minute dafür war wertvoll.“

Neben KI lag der Fokus des Gremiums auf den Forderungen und Positionen der regionalen Wirtschaft an eine neue Bundesregierung. Ob Betriebe aus Industrie oder Handel, aus Gastronomie oder dem Dienstleistungsbereich – sie alle verlangen von der Politik mehr Verlässlichkeit und Planungssicherheit. Den größten Handlungsbedarf sehen sie beim Abbau von Bürokratie und Regulierung. Ein Unternehmer sprach wörtlich vom „Bürokratiemonster“, das unter Kontrolle gebracht werden müsse. Als weitere Punkte, die die Politik angehen muss, nannten die Betriebe etwa hohe Arbeits- oder Energiekosten sowie eine Reform des Steuer- und Sozialsystems, um mehr Arbeit und Beschäftigung zu fördern, anstatt diese unattraktiv zu machen. Deutlich wurde beim Austausch im Gremium aber auch: Die Politik muss sich erst das Vertrauen erarbeiten, die Wirtschaft mit schnellen und entschlossenen Maßnahmen auf Wachstumskurs zu bringen.

Angeschlossen an die Gremiumssitzung war eine Unternehmenspräsentation der Kermi GmbH mit deren Geschäftsführer Knut Bartsch, selbst Mitglied des IHK-Gremiums Deggendorf. Er ging unter anderem auf die Veränderungen ein, die die Kermi GmbH durch den Verkauf an die chinesische Midea Group erfährt. „Wir sind ganz am Anfang der Entwicklung – diese Anfänge sind vielversprechend, aber natürlich auch sehr arbeitsintensiv“, sagte Bartsch. Mit diesem finanzstarken und hochkompetenten Eigner im Hintergrund könne Kermi mit großer Zuversicht in die Zukunft schauen, bekräftigte der Geschäftsführer.

Artikelnr: 289010