Strategisches Kompetenzmanagement
Jedes Mal, wenn eine Veränderung am Produkt oder an der Dienstleistung stattfindet, verändern sich auch die notwendigen Kompetenzen im Unternehmen, um diese Produkte zu entwickeln, zu produzieren oder auf den Markt zu bringen. In den letzten Jahren nennen wir diese Veränderung nun Digitalisierung und daher brauchen wir neue digitale Kompetenzen.
Folgende Schritte können uns bei der Ableitung benötigter Kompetenzen behilflich sein:
- Festlegung der zukünftigen Verantwortlichkeiten und Jobs im Unternehmen auf Basis der geplanten Unternehmensentwicklung
„Wo entwickelt sich meine Branche bzw. mein Unternehmen hin?“ - Beschreibung der benötigten Jobs unter Verwendung der Aufgaben, die zukünftig anfallen werden
„Welche Jobs verändern sich bzw. welche Jobs entstehen neu? - Zuordnung von Kompetenzen und Aufgaben
„Welche Kompetenzen müssen meine Mitarbeiter in Zukunft haben, um ihre Aufgaben lösen zu können?“ Wo muss eine Kompetenzentwicklung stattfinden?“ - Erstellung von konkreten Kompetenzprofilen und zugehörigen Ausprägungsstufen
„Was für eine Kompetenz ist gefordert und welche Mitarbeiter benötigen das neue Wissen in welcher Prägung (z. B. Anfänger, Erfahren, Profi)? - Abgleich der Kompetenzprofile mit den Kompetenzen der Mitarbeitenden
„Welche Qualifizierungslücke gibt es und wie kann diese geschlossen werden?“ - Erstellung eines konkreten Weiterbildungsplans „Wann wird welche Gruppe von welchem Dienstleister geschult?“ „Wie viel Budget steht zur Verfügung?“
Zusammenfassend lässt sich sagen:
Um gezieltes Kompetenzmanagement zu betreiben, sollten Sie sich zunächst ansehen, welche Veränderungen im Umfeld Ihrer Produkte, Dienstleistung oder Prozesse etwa durch digitale Maßnahmen vorgenommen werden. Etwas übergreifender ausgedrückt, spricht man davon, welche Anpassungen am Geschäftsmodell und an der Strategie vorgenommen werden.
Darauf aufbauend kann überlegt werden, welche Aufgaben aus dieser Auswirkung nun im gesamten Unternehmen entstehen – für jede Abteilung, für jedes Team, bis hin zu einzelnen Jobs. Dabei werden sich die neuen Aufgabenprofile (wie z.B. der Umgang mit Daten) sicherlich überschneiden, aber das ist eine gute Nachricht, da wir dadurch unsere Qualifizierungsmaßnahmen kompakt halten können.
Sobald man verstanden hat welche Aufgaben in Zukunft auf das Unternehmen zukommen lassen sich die zugehörigen Kompetenzen festlegen und qualifizieren. Ein systematisches Kompetenzmanagement kann damit folgende Ziele erreichen:
- Eine klare Orientierung zur zukünftigen Unternehmensausrichtung für Management, Mitarbeiter und Personalabteilung
- Die frühzeitige Identifizierung und Schließung von Kompetenzlücken
- Klare Ziele für die Aus- und Weiterbildung
Weiterführende Links
- Münchner Kreis: Kompetenzentwicklung für und in der digitalen Arbeitswelt
- Bertelsmann Stiftung: Die Zukunft des Lernens
- Münchner Kreis: Zukunftsstudie - Leben, Arbeit, Bildung 2035+
- Kai Reinhardt: Kompetenzmanagement als Führungsinstrument im Zeitalter von Organisation 2.0
- A. Freyth/ G. Baltes: Strategiefokussiertes Kompetenzmanagement individueller Kompetenzen