Umweltmanagementsysteme EMAS und ISO 14001
Mit der Einführung eines Umweltmanagementsystems können Unternehmen Ihre Prozesse optimieren, Kosten einsparen und einen Beitrag zum Umweltschutz leisten.
Das Gemeinschaftssystem für das freiwillige Umweltmanagement und die Umweltbetriebsprüfung - EMAS (Eco-Management and Audit Scheme) ist ein von den Europäischen Gemeinschaften 1993 entwickeltes Instrument für Unternehmen, die ihre Umweltleistung kontinuierlich verbessern wollen. Der Aufbau eines Umweltmanagementsystems und die Abläufe entsprechen der ISO 14001. Die ISO 14001 ist die grundlegende und weltweit geltende Norm zum Umweltmanagement, die grundsätzlich in jedem Unternehmen anwendbar ist und auf die Verbesserung der Umweltleistungen im Unternehmen abzielt. Die Norm wurde 1996 von der "International Organization for Standardization (ISO)" verabschiedet. Die ISO 14001 ist seit 2001 die Umweltmanagement-Basis von EMAS. Im Unterschied zum europäischen Umweltmanagementsystem EMAS gilt die ISO 14001 international und sieht ein zweistufiges Zertifizierungsverfahren durch eine akkreditierte Zertifizierungsstelle vor. Die Öffentlichkeit wird im Rahmen der betrieblichen Kommunikationsverfahren über die Nutzung der ISO 14001-Norm informiert.
EMAS stellt im Vergleich zur Norm ISO 14001 höhere Anforderungen an insbesondere die kontinuierliche Verbesserung der Umweltleistungen. Unternehmen, die bei EMAS mitmachen wollen, müssen eine Umweltprüfung ablegen, ein wirksames Umweltmanagement einführen und eine Umwelterklärung erstellen. Die internen Dokumente sowie die Umwelterklärung werden von einem unabhängigen, staatlich zugelassenen Umweltgutachter geprüft. Bei positiver Prüfung wird die Umwelterklärung für gültig erklärt (validiert). Der Umweltgutachter achtet dabei nicht allein auf die Einhaltung der formellen Regeln, sondern vor allem auf die echte Umweltleistung des Unternehmens, wie die Einhaltung aller relevanten Umweltrechtsvorschriften und Umweltziele. Im Anschluss daran kann die Registrierung des Unternehmens über die zuständigen Stellen - die IHK München ist im Auftrag der IHK Niederbayern EMAS-Registrierungsstelle - erfolgen. Das Unternehmen wird dann im EMAS-Register geführt.
Das sind Pluspunkte gegenüber der ISO 14001:
- Externe und interne Prüfungen zur Einhaltung von Rechtsvorschriften minimieren Haftungsrisiken
- Die EMAS-Registrierung erfordert eine tatsächliche Verbesserung der Umweltleistung. Das macht EMAS-Organisationen zu ambitionierten Umwelt- und Klimaschützern. Kernindikatoren veranschaulichen diese Verbesserungen.
- Die Umwelterklärung als ein zentrales Kommunikationstool stärkt die Glaubwürdigkeit des Unternehmens gegenüber Mitarbeitenden, Kunden, Lieferanten, der Öffentlichkeit und sonstigen Stakeholdern.
- Das staatlich beaufsichtigte Prüfsystem durch Umweltgutachterinnen und -gutachter, die über einschlägige Branchenkenntnisse verfügen, sichert eine hohe Qualität.
- Die Möglichkeit zur Verwendung des EMAS-Logos in der Unternehmenskommunikation bietet einen werbewirksamen Nutzen.
- Längere Prüfintervalle und flexiblere Prüfzeiten können Aufwand und Kosten für kleine und mittelständische Unternehmen gegenüber einer ISO-Zertifizierung reduzieren.
Weitere Informationen finden Sie auf der EMAS-Website. Der EMAS-Leitfaden ist auf dieser Seite der IHK Münchenzu finden. Die Registrierung Ihres EMAS-Umweltmanagementsystems kann bei der IHK München beantragt werden.