10.07.2024

Künstliche Intelligenz als „Super-Mitarbeiter“ im Tourismusbetrieb

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© IHK Niederbayern

IHK-Fachausschuss Tourismus: Kai Tiemer erneut zum Vorsitzenden gewählt (10.06.2024)

Der Fachausschuss Tourismus der IHK Niederbayern bündelt die Interessen dieser Querschnittsbranche in Niederbayern. Vertreten sind darin neben Hoteliers und Gastronomen auch Reiseveranstalter oder Dienstleister aus dem touristischen Bereich. Nun ist der neu zusammengesetzte Tourismusausschuss zum ersten Mal in der neuen Wahlperiode zusammengetreten. Neuer und alter Vorsitzender des Gremiums ist Kai Tiemer (Hotel Schweizer Hof, Bad Füssing), als Stellvertreterin steht ihm Anja Horn-Rückerl (Hofgut Hafnerleiten, Bad Birnbach) zur Seite. „Lassen Sie uns die Tourismusregion Niederbayern gemeinsam nach vorne bringen, indem wir unsere Stärken gemeinsam ausspielen“, sagte Kai Tiemer in einer ersten Reaktion auf seine Wiederwahl.

Lange hielt sich der neu zusammengesetzte Tourismusausschuss allerdings nicht mit den Wahlen auf: Schnell begann die inhaltliche Arbeit und hier stand ein Thema auf der Agenda, das nicht nur Unternehmen aus dem Tourismusbereich derzeit umtreibt – der Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Geschäftsbetrieb. Dazu bekamen die Ausschussmitglieder Input von einem echten Experten auf diesem Gebiet: Wolfgang Wild, Marketing-Leiter bei Wagrain-Kleinarl Tourismus. Er erklärte, weshalb Wagrain-Kleinarl Anfang 2023 als erste Tourismusregion Europas einen KI-Chatbot einführte, welchen Nutzen man sich davon erhoffte und welche Ziele man bereits erreicht hat. Wild warb dafür, zuerst die Chancen der KI zu sehen, etwa um den ausgeprägten Arbeitskräftemangel in der Branche abzufedern. „Jede Organisation kann einen Supermitarbeiter namens Künstliche Intelligenz bekommen", sagte Wild und sprach von „sehr niedrigen Einstiegshürden“ für diese Technologie bei Tourismusbetrieben. Er zeigte, wie vielfältig sie KI bereits jetzt einsetzen können, beispielsweise als Texthilfe, als Chatbot, als Übersetzungsdienst oder auch im Recruiting. „KI kann in allen Bereichen helfen – und das, obwohl wir uns noch im Steinzeitalter der Künstlichen Intelligenz befinden. Die Entwicklung wird in den nächsten Jahren extrem rasant sein, man sollte sich deshalb jetzt mit dem Thema befassen“, riet Wild.

Neben dem Thema KI steht die Tourismusbranche in Niederbayern vor großen Herausforderungen, auch das zeigte die Ausschusssitzung. An erster Stelle nannten die Betriebe den sich immer weiter verschärfenden Arbeitskräftemangel und die im internationalen Vergleich sehr hohen Energiekosten. Dazu komme ein immer weiter steigender Bürokratieaufwand sowie die in letzter Zeit oft sprunghaften Entscheidungen der Politik. „Das alles führt dazu, dass wir in Deutschland inzwischen ein Standortproblem haben. Den Unternehmen fehlt Planungssicherheit, Investitionen werden zurückgestellt“, sagte der stellvertretende IHK-Hauptgeschäftsführer Klaus Jaschke. Die Politik sei gefordert, den Wirtschaftsstandort Deutschland wieder attraktiver zu gestalten. „Als IHK spiegeln wir die Probleme der Unternehmen an die Politik, stellen konkrete Forderungen und bieten Lösungsansätze. Aber wir sollten uns nicht auf die Politik verlassen. Deshalb bringen wir die Unternehmen in Netzwerken wie diesen zusammen. Gemeinsam können wir in Niederbayern unsere Stärken ausspielen“, bekräftigte Jaschke.

Johannes Karasek

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