20.01.2025

Rückblick auf das Ausbildungsjahr mit durchwachsenem Ergebnis

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IHK hat 2024 weniger neue Azubis registriert – Zukunft der Ausbildung in Gefahr

Die IHK Niederbayern zieht eine gemischte Bilanz des Ausbildungsjahrs 2024. Auf den ersten Blick liefert die Auswertung stabile Werte: Zum Stichtag 31.12.2024 gab es in den niederbayerischen Betrieben aus Industrie, Handel und Dienstleistungen genau 11.008 aktive Ausbildungsverhältnisse, das liegt in etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Einen Rückgang verzeichnet die IHK hingegen bei den Neueintragungen: 2024 sind 4.300 junge Menschen neu in eine Ausbildung gestartet, 3,5 Prozent weniger als noch im Jahr zuvor.

Die IHK Niederbayern zieht eine gemischte Bilanz des Ausbildungsjahrs 2024. Auf den ersten Blick liefert die Auswertung stabile Werte: Zum Stichtag 31.12.2024 gab es in den niederbayerischen Betrieben aus Industrie, Handel und Dienstleistungen genau 11.008 aktive Ausbildungsverhältnisse, das liegt in etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Einen Rückgang verzeichnet die IHK hingegen bei den Neueintragungen: 2024 sind 4.300 junge Menschen neu in eine Ausbildung gestartet, 3,5 Prozent weniger als noch im Jahr zuvor.

Arbeitskräftelücke wächst in den nächsten Jahren rasant

„Die Auszubildenden von heute sind die Fachkräfte von morgen, und die werden in den Betrieben weiterhin dringend gebraucht“, bekräftigt der IHK-Hauptgeschäftsführer. Er verweist dafür auf den „IHK-Arbeitsmarktradar“. Dieser unabhängigen Untersuchung des Instituts der deutschen Wirtschaft zufolge fehlen in den niederbayerischen Unternehmen bereits 15.000 Arbeitskräfte. Bis zum Jahr 2027 soll sich die Lücke auf 18.500 Kräfte vergrößern. Mit einem Anteil von 60 Prozent besteht dabei der größte Engpass bei Fachkräften mit beruflicher Ausbildung, heute wie in Zukunft. „Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten brauchen unsere Unternehmen die richtigen Leute an der richtigen Stelle, und das bedeutet eben zum ganz überwiegenden Teil: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit beruflicher Bildung. Stattdessen haben wir aber weiter den Trend zur Hochschule und eher rückläufige Zahlen in der Ausbildung. Neben zahlreichen weiteren Herausforderungen belastet das unsere Wirtschaft und könnte mittelfristig auch zu sinkender Beschäftigung führen. Davon hat niemand etwas“, kritisiert Schreiner.

Ausbildungsbereitschaft der Unternehmen ist weiter hoch

Eine IHK-Umfrage im vergangenen Jahr hatte zudem ergeben: Mehr als die Hälfte der niederbayerischen Ausbildungsbetriebe konnte nicht alle ausgeschriebenen Stellen für Azubis besetzen. Der Hauptgrund dafür ist laut den Betrieben, dass sie keine geeigneten oder überhaupt keine Bewerbungen für ihre Stellen erhalten haben. Beide Werte liegen in Niederbayern über dem Bundesschnitt. „Trotz solcher Negativfaktoren bleibt die Ausbildungsbereitschaft der Unternehmen weiterhin hoch. Sie bieten den jungen Leuten sehr attraktive Verdienst- und Karrierechancen mit Aus- und Weiterbildung. Dass Betriebe die schwierige Suche nach Nachwuchskräften hingegen aus Mangel an Erfolg aufgeben, ist noch sehr selten – aber es kommt vor“, berichtet Schreiner. So verteilten sich die rund 11.000 Auszubildenden 2024 auf insgesamt 2.379 Ausbildungsbetriebe im IHK-Bezirk. Auch hier ergibt sich ein leichtes Minus gegenüber dem Vorjahr.

Mehr Interessenten für eine Berufsausbildung zu gewinnen, ist aus Sicht des IHK-Chefs daher eine entscheidende Aufgabe für Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Die IHK selbst engagiere sich hier mit unterschiedlichen Projekten und Initiativen zur Berufsorientierung. So geben etwa IHK-AusbildungsScouts und KarriereScouts – sie sind selbst junge Azubis beziehungsweise Nachwuchskräfte auf dem Weg zur Weiterbildung – vor Schulklassen oder bei Elternabenden authentische Einblicke in Aus- und Weiterbildung. Auch speziell für Lehrer vermittelt die IHK Praxiswissen zur beruflichen Bildung. Mit dem „Forum Personal“ wurde ein Netzwerk für Ausbildungs- und Personalverantwortliche in den Unternehmen etabliert. Die IHK-Akademie bietet unter anderem spezielle Seminare und Workshops für Ausbilder. Und einen besonderen Schwerpunkt legt die IHK auf Online und Social Media: Dazu zählen etwa der digitale „Ausbildungsatlas“ mit einer Übersicht aller niederbayerischen Ausbildungsbetriebe oder speziell ausgerichtete Kanäle auf TikTok und Instagram zur Berufsorientierung.

Karl Heinz Friedrich

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