Go International?

Mit dem Ziel, bayerische Unternehmen bei der Internationalisierung ihrer Geschäfte zu unterstützen, setzt das Projekt „Go International“ auf eine breite Palette von Maßnahmen, um den Unternehmen den Weg zu neuen Märkten mit Förderungen zu ebnen. Mit Erfolg, wie auch niederbayerische Beispiele zeigen.

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Erich Wellisch (2. von links) war mit seinem Team und örtlichen Partnern auf der Messe „Mobility Live Middle East“ in Abu Dhabi.

Das vom Bayerischen Wirtschaftsministerium und der EU unterstützte Projekt der bayerischen IHKs und Handwerkskammern bietet KMU und Freiberuflern bis zu 30.000 Euro an Zuschüssen pro neuem Zielland – die Fördersumme wurde damit erhöht. Gefördert werden können zwei Zielländer pro teilnehmendem Betrieb.

In der vergangenen Förderperiode im Zeitraum 2015 bis 2023 wurden insgesamt rund 300 Unternehmen mit über 2 Millionen Euro gefördert. Die positive Resonanz und die beeindruckenden Erfolgsgeschichten haben dazu beigetragen, dass das 2004 gestartete Förderprojekt „Go International“ zu einer festen Größe in der Wirtschaftsförderung des Freistaats geworden ist.

Die Technagon GmbH aus Grafenau hat das Programm beispielsweise für geplante Außenwirtschaftsaktivitäten, Markterschließung und Vertrieb in den Vereinigten Arabischen Emiraten beantragt. „Wir wollen mit unseren innovativen Ladelösungen für Elektromobilität in Märkte außerhalb des Europäischen Wirtschaftsraumes expandieren und haben gute Erfahrungen mit Go International gemacht“, sagt Geschäftsführer Manuel Pledl. Das geplante Technagon-Projekt zielt darauf ab, durch die Einführung fortschrittlicher Ladetechnologien den wachsenden Bedarf an nachhaltigen Energielösungen global zu bedienen. Durch die Erschließung neuer internationaler Märkte soll die globale Präsenz gestärkt werden und einen wichtigen Beitrag zur Mobilitätsinfrastruktur dieser Regionen leisten. Der strategische Markteintritt wird durch lokale Partnerschaften und angepasste Marketingstrategien unterstützt, um eine effektive Anpassung an die spezifischen Bedürfnisse und regulatorischen Anforderungen in den jeweiligen Ländern zu gewährleisten.

In enger Abstimmung mit der IHK, Abteilung International, und nach eingehender Beratung erhielt das niederbayerische Unternehmen verschiedene Kontakte. Über die AHK wurden Schulungen für Mitarbeiter zum Thema Außenhandel gebucht. Auch die Kontaktherstellung zur Außenhandelskammer der Emirate und die Durchführung eines gemeinsamen Termins kam durch die IHK zustande.

Erich Wellisch, Projektmanager der Technagon GmbH: „Im konkreten Fall der Vereinigten Arabischen Emirate war es äußerst nützlich für uns und die mit dem Projekt betrauten Personen, auf die Erfahrung und Expertise sowie Schulungen der IHK, Abteilung International, zurückgreifen zu können. Vor allem die Außenhandelsbestimmungen für Export und Import in das Zielland mit den erforderlichen Begleitdokumenten zur Ware werden schnell zur Hürde, wenn man nicht entsprechend vorbereitet an das Projekt herantritt. So funktionierte die Erstlieferung reibungslos.“

Auch die Altruan GmbH aus Massing, Großhändler für Hygieneartikel, Pflege- & Praxisbedarf, konnte Go International zu ihren Gunsten nutzen. „Wir wurden proaktiv von der IHK auf die Fördermöglichkeit aufmerksam gemacht, was wir als sehr positiv empfunden haben. Für uns war es wichtig, den leichten und effizienten Weg zu wählen, weshalb wir Österreich und die Schweiz als Zielländer beantragt haben. Die Möglichkeit, Google Ads im Rahmen der Förderung einzusetzen, zeigt, wie modern der Fördergeber aufgestellt ist. Diese Maßnahme hilft uns enorm dabei, den gesamten DACH-Raum für uns zu erschließen“, sagt einer der Geschäftsführer, Johannes Radl.

Die IHK unterstützte den Prozess und half bei der Strukturierung der Vorgaben. „Wir wurden umfassend darüber informiert, wo und wie der Antrag zu stellen ist und auf welche Punkte zu achten ist. Besonders erfreulich war, dass jemand außerhalb unseres Managements den Antrag erfolgreich vorbereiten und die Förderung letztlich für uns gewinnen konnte. Diese Förderung hat es uns ermöglicht, unsere Marketingmaßnahmen gezielt auszubauen und somit unsere internationale Sichtbarkeit erheblich zu steigern“, berichtet Radl.

Antragsberechtigt sind Betriebe, die nach der EU-Definition als KMU gelten (höchstens 249 Mitarbeiter, weniger als 50 Millionen Euro Jahresumsatz oder weniger als 43 Millionen Euro Bilanzsumme). Die Unternehmen können zwei Zielländer wählen, in denen sie bisher noch nicht tätig waren. „Gefördert werden beispielsweise die Übersetzung einer Webseite oder einer Firmenbroschüre in andere Sprachen, die Zertifizierung von Produkten für den ausländischen Markt oder ein Messeauftritt im neuen Zielland. Die Förderquote reicht von 25 bis 40 Prozent. Das Förderprojekt ist offen für Unternehmen unterschiedlicher Branchen und Größen mit Sitz in Bayern“, sagt Sascha Cavalieri von der IHK Niederbayern.

„Aus den vergangenen Förderperioden des Projekts wissen wir, dass die Internationalisierung von Unternehmen ein vielschichtiger Prozess ist. Deshalb haben wir unser Angebot optimiert und die Fördersumme angehoben, um noch gezielter auf die Bedürfnisse der Unternehmen einzugehen“, erläutert Maja Vuckovic, Projektleiterin von „Go International“ bei der BIHK Service GmbH – Außenwirtschaftszentrum Bayern. Unternehmen, die diese Chance auf Auslandsmärkten ergreifen wollen, erhalten hierzu eine Finanzierung aus Mitteln des Freistaates Bayern und des EFRE-Förderprogramms der Europäischen Union. Verwaltet wird das Projekt von der BIHK Service GmbH – Außenwirtschaftszentrum Bayern.

Betreut werden die Unternehmen von ihren IHKs oder HWKs. Diese geben auch nähere Auskünfte zum Projektablauf und den Förderbestimmungen oder unterstützen die Unternehmen beim Ausfüllen der Formulare.

Informationen und Formulare unter www.go-international.de

altruan
Johannes Radl, Geschäftsführer der Altruan GmbH
Artikelnr: 271867

Sascha Cavalieri

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