DIHK fordert Entlastung bei der Nachhaltigkeitsberichterstattung
„Entlastung bei der Nachhaltigkeitsberichterstattung: Fünf DIHK-Vorschläge für praxisgerechte ESG-Daten entlang der Wertschöpfungskette“ - so lautet der Titel eines Positionspapiers, das das DIHK-Präsidium verabschiedet hat.
Das DIHK-Präsidium ist der Auffassung, dass die Politik auf die gesetzliche Verpflichtung einer Nachhaltigkeitsberichterstattung grundsätzlich verzichten sollte.
Denn eine deutliche Mehrheit der Unternehmen in Deutschland lehnt die aus der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) resultierenden Belastungen als unangemessen und nicht zielführend ab. Falls die neue EU-Kommission an der Nachhaltigkeitsberichterstattung ganz oder in Teilen festhält, müssen vordringlich die negativen Folgen für kleinere Unternehmen begrenzt werden. Gerade diese mittelbar betroffenen Unternehmen würden durch die im Positionspapier erläuterten Vorschläge entlastet.
Die Bereitstellung von ESG-Daten durch die Unternehmen entlang der Wertschöpfungskette sollte zudem insgesamt praxisgerechter eingeführt werden als bisher vorgesehen. Die EU-Kommission hat bereits ein „Omnibusverfahren“ Anfang 2025 angekündigt, um z.B. die CSRD, Taxonomie und CSDDD zu verändern. Hier setzt das Papier mit konkreten Vorschlägen an und zeigt auf, wo insbesondere die Herausforderungen bei KMU liegen.
Die fünf Vorschläge in der Kurzfassung:
- Es bedarf dringend einer zeitnahen Überarbeitung der Europäischen Regulierungen (Nachhaltigkeitsberichterstattungsrichtlinie und Lieferkettenrichtlinie).
- Für die Abfrage von Nachhaltigkeitsdaten ist die gesetzliche Verankerung eines praktikablen freiwilligen KMU-Standards notwendig.
- Der Erhebungsaufwand der kleinen und mittleren Zulieferbetriebe von Nachhaltigkeitsdaten in der Wertschöpfungskette ist zu begrenzen.
- In der Finanzwirtschaft sollte bei der Kreditvergabe ebenfalls ein praktikabler KMU-Standard für Nachhaltigkeitsdaten eingeführt werden.
- Ein praktikabler KMU-Standard ist schließlich auch bei der öffentlichen Beschaffung und bei Förderprogrammen anzuwenden.
Das komplette Positionspapier mit den fünf konkreten Vorschlägen können Sie hiernachlesen.