Kommunalpolitische Forderungen: Fachkräftesicherung
Aktuelle Fachkräftesituation
Der Fachkräftebedarf ist und bleibt ein Hemmschuh für die weitere wirtschaftliche Prosperität. Denn der demografische Wandel wird unabweislich zu mehr Renteneintritten bei weniger Schulabgängern führen. In konjunkturell wieder besseren Zeiten werden dann wie bereits vor der Krise besonders viele Arbeitskräfte mit einer beruflichen Qualifizierung gesucht. Aktuell können die verfügbaren heimischen Potenziale nicht vollständig ausgeschöpft werden. Nur jede zweite Frau in Niederbayern arbeitet Vollzeit, lediglich 20,9 Prozent (Bayern: 28,5 Prozent) der unter 3-Jährigen werden in einer Kindertageseinrichtung betreut. Ein weiterer Punkt, der die Vereinbarkeit von Familie und Beruf erschweren wird, ist die Alterung der Bevölkerung und die damit einhergehende wachsende Zahl der Pflegebedürftigen. Bis 2038 wird sich die Zahl der über 75-Jährigen im Vergleich zu heute um 49 Prozent erhöht haben.
Forderungen zur Fachkräftesicherung
- Zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf müssen die kommunalen Angebote für die Kinderbetreuung ausgebaut werden. Notwendig hierfür sind der bedarfsgerechte und flächendeckende Ausbau der Kinderganztagesbetreuung für alle Altersstufen und die Sicherstellung der Betreuung in den Ferien sowie in den Randzeiten (d.h. Wochenende sowie vor 8 Uhr und nach 17 Uhr).
- Wie die Folgen der Corona-Pandemie eindringlich aufzeigen, ist zur Nachwuchsförderung die technische und digitale Ausstattung an Kindertagesstätten sowie in allgemeinbildenden und Berufsschulen auszubauen Nötig ist ausreichendes und qualifiziertes Personal.
- Die Attraktivität der beruflichen Bildung muss wieder verstärkt in das Bewusstsein gerückt werden.
- Für Berufstätige mit pflegebedürftigen Angehörigen ist eine gute Infrastruktur mit Tages- und Kurzzeitpflegeangeboten unabdingbar.