Industrie in den Regionen
Während im IHK-Bezirk Niederbayern die meisten Industriebeschäftigten dem Fahrzeugbau zugeordnet werden können, dominieren in den Landkreisen und kreisfreien Städten oft andere Wirtschaftszweige. Die Industriestruktur in den einzelnen Regionen können Sie hier einsehen.
Landkreis Deggendorf
In den 93 im Landkreis Deggendorf ansässigen Industrieunternehmen sind 11.531 Beschäftigte tätig, wovon mehr als die Hälfte aller Arbeitsplätze auf die Bereiche Metall, Fahrzeug- und Maschinenbau entfällt. Damit zeigt sich eine ähnliche Verteilung wie in Gesamt-Niederbayern, nur die Branchen Textil/Bekleidung/Leder und Papier/Pappe sowie das Holzgewerbe sind überdurchschnittlich stark vertreten.
Im Gegensatz zu den meisten anderen niederbayerischen Regionen hat hier die Haus- und Gebäudetechnik den höchsten Stellenwert. Ein Drittel aller Arbeitsplätze können diesem Wertschöpfungsbereich zugeordnet werden. Zudem spielt das Kompetenzfeld Mobilität eine wichtige Rolle.
Während sich seit 2010 die Zahl der Unternehmen leicht reduziert hat, hat sich die der Beschäftigten um 15,9 Prozent erhöht, sodass demzufolge ein Anstieg der Unternehmensgröße auf aktuell 124 Mitarbeiter zu verzeichnen ist. Sechs Betriebe und damit so viele wie in keinem anderen Landkreis haben jeweils mehr als 500 Mitarbeiter und stellen knapp jeden zweiten Arbeitsplatz.
Landkreis Dingolfing-Landau
Bei der Betrachtung der Industrielandschaft im Landkreis Dingolfing-Landau sticht ein großer Automobilproduzent ins Auge. Über 75 Prozent aller Beschäftigten sind im Fahrzeugbau tätig und zum Wertschöpfungsbereich Mobilität gehören 90 Prozent der Arbeitsplätze - keine andere niederbayerische Region kann so hohe Werte aufweisen.
Bei dieser Dominanz darf allerdings nicht außer Acht gelassen werden, dass auch aus anderen Branchen Unternehmen ansässig sind, die viele Stellen schaffen. Das sind beispielsweise neben dem Maschinenbau mit über 3.000 Beschäftigten die Elektronik und die Nahrungs- und Genussmittelindustrie mit jeweils über 800 Mitarbeitern. Insgesamt sind 25.685 Personen in 51 Industriebetrieben tätig und damit ähnlich viele wie noch vor fünf Jahren. Dingolfing-Landau ist der Landkreis mit den wenigsten Industriebetrieben, allerdings mit den meisten Beschäftigten.
Landkreis Freyung-Grafenau
Der Landkreis Freyung-Grafenau hat sich in den letzten fünf Jahren gut entwickelt, keine andere Region kann ein so starkes Beschäftigungswachstum verzeichnen: Um ein Viertel hat sich die Zahl der Arbeitsplätze auf aktuell 6.385 erhöht, die sich auf insgesamt 70 Betriebe verteilen. Auch bei der Anzahl der Unternehmen ist seit 2010 ein leichtes Plus zu beobachten, die größtenteils klein und mittelständisch geprägt sind.
Im Schnitt hat jeder Betrieb 91,2 Angestellte. Hinsichtlich der Verteilung der einzelnen Wirtschaftszweige sind nahezu ausschließlich die Bereiche Chemie, Kunststoff, Metall, Elektronik, Maschinen- und Fahrzeugbau sowie Bergbau, Steine und Erden vertreten. Alle anderen Industriebranchen haben keine oder eine untergeordnete Bedeutung. Jeder siebte Arbeitsplatz wird im Bereich Bergbau, Steine und Erden geschaffen, was der größte Wert unter allen betrachteten Regionen ist. Die Produkte fließen häufig in die Haus- und Gebäudetechnik, gefolgt vom Wertschöpfungsbereich Mobilität.
Landkreis Regen
In den vergangenen fünf Jahren kann der Landkreis Regen eine erfreuliche Beschäftigtenentwicklung verzeichnen, die nur vom Landkreis Freyung-Grafenau übertroffen wird. Um 18,3 Prozent hat sich deren Zahl auf aktuell 7.920 erhöht, die sich auf 62 Betriebe verteilen.
Die beschäftigungsstärksten Wirtschaftszweige sind die Elektronik sowie der Bereich Chemie, Kunststoffverarbeitung und Gummiwaren, auf die 40 Prozent aller Arbeitsplätze fallen. Zudem sind mehr als 1.000 Personen in Metallbetrieben in Beschäftigung. Besonders hervorzuheben ist, dass die Wirtschaftszweige Elektronik sowie Feinmechanik/Optik einen überdurchschnittlich hohen Stellenwert einnehmen. So liegt mehr als jeder zweite niederbayerische Arbeitsplatz aus der Branche Feinmechanik/Optik und jeder Fünfte aus der Elektronik im Landkreis Regen. Demgegenüber ist der Maschinen- und Fahrzeugbau weniger stark vertreten. Aufgrund dieser Branchenstruktur kommen die Produkte stärker als in anderen Regionen schwerpunktmäßig in der Automation (d.h. Elektronik, Sensorik, Maschinenbau und Messtechnik) zum Einsatz.
Landkreis Rottal-Inn
Im Gegensatz zum Beschäftigtenwachstum in Niederbayern insgesamt muss der Landkreis Rottal-Inn seit 2010 einen leichten Rückgang hinnehmen. Die Zahl der Industriearbeitsplätze reduzierte sich um fünf Prozent auf aktuell 8.942, während die der Unternehmen auf 105 angestiegen ist.
Es sind viele kleine Betriebe ansässig, sodass die durchschnittliche Mitarbeiterzahl von 85,2 das niederbayerische Schlusslicht bildet. Die Branchenstruktur ist breit gefächert und zeigt eine Besonderheit: In keiner anderen Region werden prozentual so viele Arbeitsplätze im Holzgewerbe und in der Nahrung- und Genussmittelindustrie geschaffen. Auch die Bereiche Metall sowie Bergbau/Steine/Erden sind stark vertreten, wohingegen der Maschinen- und Fahrzeugbau unterrepräsentiert ist. Jeder zweite Arbeitsplatz findet sich im Wertschöpfungsbereich Haus- und Gebäudetechnik, der höchste Wert unter allen niederbayerischen Regionen.
Stadt und Landkreis Landshut
Zum Stichtag 30. September 2015 waren in der Region Landshut, also in Stadt und Landkreis, 19.435 Personen in 129 Industriebetrieben tätig. Obwohl sich die Zahl der Unternehmen ab zehn Mitarbeiter seit der letzten Erhebung vor fünf Jahren leicht reduziert hat, sind über 2.000 Arbeitsplätze dazugekommen, demzufolge auch die Betriebe größer geworden sind.
Die insgesamt sechs Unternehmen mit jeweils mehr als 500 Mitarbeiter schaffen knapp die Hälfte aller Stellen. Entsprechend der niederbayerischen Verteilung sind im Landshuter Raum der Fahrzeug- und Maschinenbau sowie die Metallbranche von großer Bedeutung – rund 60 Prozent aller Industriebeschäftigten können diesen drei Wirtschaftszweigen zugeordnet werden.
In Folge dessen hat auch der Wertschöpfungsbereich Mobilität einen großen Stellenwert, was bedeutet, dass jeder zweite Arbeitsplatz zum Fahrzeugbau oder einen seiner vielen Zuliefererbetriebe gehören. Darüber hinaus findet man noch viele Betriebe aus der Nahrungs- und Genussmittelindustrie.
Stadt und Landkreis Passau
Die Stadt und der Landkreis Passau ist eine wichtige Industrieregion. Jeder vierte niederbayerische Betrieb ist hier ansässig, 30 in der Stadt und 160 im Landkreis. Mit insgesamt 21.706 Industriearbeitsplätzen liegt die Region hinter dem Landkreis Dingolfing-Landau auf Platz zwei.
Während die Betriebszahl in den letzten fünf Jahren stagnierte, kann eine Wachstumsrate von 14 Prozent bei den Beschäftigten verzeichnet werden. Die Branchenstruktur wird stark vom Maschinenbau dominiert: 40 Prozent der Stellen können diesem Wirtschaftszweig zugeordnet werden, was unter allen niederbayerischen Regionen der absolute Spitzenwert ist. Darüber hinaus ist mit einem Anteil von 16 Prozent an der Gesamtbeschäftigung der Bereich Metall von Bedeutung, gefolgt vom Fahrzeugbau mit knapp zehn Prozent. Die produzierten Güter kommen schwerpunktmäßig in den Bereichen Mobilität und Automation zum Einsatz. Am häufigsten findet man in der Stadt Passau Betriebe aus der Nahrungs- und Genussmittelindustrie, im Landkreis hingegen viele Metallerzeuger und -bearbeiter.
Stadt Straubing und Landkreis Straubing-Bogen
In den vergangenen fünf Jahren konnte die Region Straubing eine erfreuliche Entwicklung mit positiven Wachstumsraten bei Unternehmen wie Beschäftigten verzeichnen. Aktuell können 12.747 Industriearbeitsplätze gezählt werden, wovon rund 40 Prozent auf die Stadt fallen. Unter den 108 Betrieben (37 in der Stadt und 71 im Landkreis) haben vier jeweils mehr als 500 Beschäftigte.
Somit ist jeder Fünfte in einem Großunternehmen tätig. Von überdurchschnittlicher Bedeutung ist der Wirtschaftszweig Chemie, Kunststoffverarbeitung und Gummiwaren, der jeden vierten Arbeitsplatz in der Region stellt. Der Niederbayernwert liegt mit knapp zehn Prozent deutlich niedriger. Insbesondere im Landkreis ist diese Branche mit rund 3.000 Beschäftigten in zehn Betrieben vertreten. Der Maschinenbau, der jeden fünften Arbeitsplatz schafft, bildet zusammen mit der Elektronik einen weiteren Branchenschwerpunkt, der vor allem in der Stadt zu finden ist. Die produzierten Güter werden größtenteils im Bereich Mobilität eingesetzt und fließen insbesondere im Landkreis auch in die Haus- und Gebäudetechnik.
Claudia Schreiner
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